LEITFADEN Für Auswegfinder

Psychische vs. psychosomatische Störung – Was ist das?

Letztere sind Wechselwirkungen zwischen Seele (Psyche) und Körper (Soma). Diese können in fast allen Organbereichen auftreten und Symptome verursachen.

Thomas Schmitt

„Körperliche Beschwerden sollten deshalb grundsätzlich vor einer psychotherapeutischen Behandlung organmedizinisch abgeklärt werden.“

T. Schmitt, Arzt und Hypnosetherapeut
Definition

Was ist eine psychosomatische Störung?

Eine psychosomatische Störung zeichnet sich durch eine Wechselwirkung zwischen psychischen und körperlichen Befinden aus. Dabei können emotionaler Stress, psychische Belastungen, chronische Konflikte in Berufs- und Privatleben oder unbewusste Konflikte zu körperlichen Beschwerden führen.

Welche Arten von psychosomatischen Störungen gibt es?

Die genaue Art der psychosomatischen Störung kann variieren. Es gibt drei verschiedene Unterkategorien:

Somatisierungsstörung

Hierbei treten wiederholt und über längere Zeiträume hinweg verschiedene körperliche Beschwerden auf, für die keine ausreichende organmedizinische Erklärung gefunden werden kann.

Konversionsstörung

Hierbei treten körperliche Symptome auf, die nicht durch eine bekannte organische Erkrankung erklärt werden können. Diese Symptome können nahezu in jedem Organbereich auftreten.

Hypochondrie

… besteht eine übertriebene Sorge, eine schwere Krankheit zu haben, obwohl keine medizinische Grundlage dafür vorliegt.

Symptome können in nahezu jedem Organbereich auftreten. Die Intensität der Symptome liefert alleine keinen Hinweis auf die Ursache, ganz im Gegenteil. Funktionelle, psychische Beschwerden werden häufig sehr viel heftiger empfunden, als Beschwerden mit organischer Ursache.

Welche Symptome treten bei psychosomatische Störungen auf?

Einige häufige Beispiele für psychosomatische Symptome sind:

Körperliche Symptome

  • Verspannungen, Kopfschmerzen, Migräne
  • Sehstörungen
  • Brustschmerzen
  • Ohrgeräusche, Tinnitus
  • Kloßgefühl im Hals
  • Luftnot, Atemnot, Hyperventilation, Husten, Asthma
  • Herzschmerzen, Herzrasen, Bluthochdruck, Schwindel
  • Chronische Muskelschmerzen (Fibromyalgie, Halswirbelsäulen-Syndrom)
  • Magendrücken, Durchfall, Übelkeit, Verstopfung, Blähungen (Reizdarm)
  • Ekzeme, Schuppenflechte, Akne, Nesselsucht, Juckreiz
  • Erektionsstörungen, Libidoverlust

Psychische Symptome

  • Nervosität
  • Innere Unruhe
  • Panikattacken, Panikstörungen
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Angst
  • Depression
  • Konzentrationsprobleme
  • Ausgebrannt (Burnout)

Diese Symptome signalisieren uns, dass im Leben etwas nicht stimmt und etwas verändert werden muss. Es sind also sinnvolle Signale des Körpers nach einem Veränderungswunsch und sind damit (oft mit therapeutischer Unterstützung) die Brücke in Ihre Freiheit.

Freiheit ist ein Gut, dessen Dasein weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen.“

Jean Paul

Deep Dive

Wie entstehen psychosomatische Störungen?

Bei der Entstehung von psychosomatischen Störungen spielen eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle, darunter:

  1. Psychische Belastungen und Stress: Chronischer psychischer Stress kann zu einer Überlastung des Körpers führen und das Gleichgewicht zwischen Körper und Seele stören. Emotionale Konflikte, Traumata, belastende Lebensereignisse oder anhaltende psychosoziale Belastungen können das Risiko für psychosomatische Störungen erhöhen.
  2. Verarbeitungsmechanismen und Persönlichkeitsmerkmale: Individuelle Bewältigungsmechanismen und Persönlichkeitsmerkmale können die Anfälligkeit für psychosomatische Störungen beeinflussen. Menschen, die Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen, ihre Emotionen zu regulieren oder Konflikte zu kommunizieren, können anfälliger für die Entwicklung von psychosomatischen Symptomen sein (Resilienz).
  3. Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist: Psychosomatische Störungen basieren auf der Wechselwirkung zwischen psychischen und körperlichen Prozessen. Emotionen und psychische Belastungen können körperliche Symptome auslösen oder verstärken, während körperliche Symptome wiederum zu emotionaler Belastung führen können. Dieser Teufelskreis kann zu anhaltenden psychosomatischen Beschwerden führen.

Es ist wichtig anzumerken, dass psychosomatische Störungen keine Einbildung sind. Die körperlichen Symptome sind real und belastend, auch wenn keine organische Ursache gefunden werden kann. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl die psychischen als auch die körperlichen Aspekte berücksichtigt, ist entscheidend, um eine angemessene Behandlung und Unterstützung anzubieten.

Psychosomatische Störungen sind damit das Gegenteil einer Einbildung. Sie sind ein sinnvoller Wegweiser.

Wie funktioniert Hypnose bei psychosomatischen Störungen?

Die Behandlung von psychosomatischen Störungen umfasst in der Regel einen multidisziplinären Ansatz, der psychologische Interventionen (wie Hypnose!), Entspannungstechniken und Stressmanagement beinhaltet.

Ziel ist es, die psychischen Belastungen zu reduzieren, die zu den körperlichen Symptomen führen, eventuell Ursache zu finden und zu lösen. Es gilt solche Ursachen zu finden, die mit mir und meiner Person in Zusammenhang stehen, Vertrauen in eigene Kräfte und Ressourcen zu stärken und damit mehr Selbstbestimmtheit und Freiheit zu gelangen.

FAQ

Während der Hypnose-Therapie gebe ich häufig diese Antworten

Wie entstehen psychische Erkrankungen?

Psychische Erkrankungen entstehen durch eine Kombination von genetischen, biochemischen, neurobiologischen, Umwelt- und psychosozialen Faktoren. Eine genetische Veranlagung, biochemische Ungleichgewichte im Gehirn, traumatische Ereignisse, Stress, ungünstige Umweltbedingungen, Persönlichkeitsmerkmale und psychosoziale Faktoren können das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. Es ist wichtig anzumerken, dass die Entstehung von psychischen Erkrankungen komplex ist und individuell variieren kann.

Wie lange Dauer eine Hypnosebehandlung für psychosomatische Beschwerden?

Das Umgehen mit psychosomatischen Beschwerden beginnt mit der ersten Therapiestunde und ist ein andauernder Prozess zu mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit, der auch lange nach Therapieende nachwirkt und andauert.

Was kann ich selbst gegen psychosomatische Störungen tun?

Lernen von Selbsthypnose, um mit auslösenden Faktoren (Angst vor der Angst, Panikattacken) besser umgehen zu können und damit aktiv vorbeugen zu können.

Aktiv werden

Ist Hypnose für Sie geeignet?

Jeder, der will, kann hypnotisiert werden. Hypnose ist ein freiwilliger Prozess und bedarf jederzeit Ihrer Einwilligung. Therapeutische Hypnose ist das Gegenteil von Manipulation.

In einigen Fällen kann Selbsthypnose eine geeignete Maßnahme sein. Vor deren Anwendung sollte körperliche Beschwerden allerdings untersucht und medizinische Ursachen dafür ausgeschlossen werden. Ist dies erfolgt, empfehle ich diese Kurz-Anleitung zur Selbsthypnose. Es kann sein, dass es am Anfang nicht sofort klappt oder Sie sich nicht so tief versenken können wie gewünscht. Aber mit der Zeit und regelmäßiger Übung können Sie Ihre Fähigkeiten in der Selbsthypnose verbessern und die positiven Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden spüren.

Thomas Schmitt

Wenn Sie sich unsicher fühlen oder tiefer gehende Themen bearbeiten möchten, dann sprechen Sie mich bezüglich einer Begleitung einfach an.

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