… Angst allgemein ist noch keine Krankheit, sie hilft uns in vielen realen Situationen entsprechend zu reagieren und zu überleben.
T. Schmitt, Arzt und Hypnosetherapeut
Was ist eine Angststörung?
Von Angststörungen spricht man, wenn Ängste zunehmend unser Alltagsleben einschränken und wir nicht mehr frei und selbstbestimmt in unseren Handlungen und Entscheidungen sind.
- Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die durch übermäßige und unangemessene Angst und Sorge gekennzeichnet ist und das tägliche Leben beeinträchtigen kann.
- Angstzustände sind vorübergehende Episoden von Angst, die bei den meisten Menschen in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Ereignissen auftreten können.
Ungefähr 10 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter behandlungsbedürftigen Angststörungen und die meisten warten viel zu lange, oft Jahre, bevor sie psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Welche Arten von Angst gibt es?
Angst ist eine natürliche Emotion, die jeder Mensch erlebt. Es gibt jedoch verschiedene Arten von Angst, von alltäglichen Ängsten bis hin zu Angststörungen, die das Leben der Betroffenen beeinträchtigen können.
Generalisierte Angst
Das sind diffuse Ängste, scheinbar ohne konkreten Anlass. Hier spielen oft verdrängte traumatische Erfahrungen oder unbewusste Konflikte eine entscheidende Rolle.
Klar definierte Angst
… tritt in einer konkreten Situation ein, in der wir uns befinden.
Beispiele:
- Angst vor Spinnen oder Schlangen
- Flugangst
- Höhenangst
- Angst vor Fahrstühlen
- Angst beim Autofahren
- Prüfungsangst
- Angst vorm Erröten
Welche Symptome treten bei Angststörung auf?
„Grundsätzlich sind Ängste wertvolle und sinnvolle Signale des Körpers, sie sind Hilferuhe nach Veränderungen und bei professioneller, therapeutischer Hilfe Ihre Brücke in die Freiheit!“
Eine Angststörung äußert sich auf verschiedene Weise, je nach Typ der Angststörung und der Person, die betroffen ist. Hier sind einige häufige Symptome, die bei Angststörungen auftreten können:
Körperliche Symptome
- Luftnot bzw. Atemnot
- Angstschweiß bzw. Schwitzen
- Schwindel und Übelkeit
- Panikattacken
- Angst vor der Angst
- Herzklopfen oder Herzasen
- Zittern
- Magenbeschwerden
- Kopfschmerzen
Psychische Symptome
- Nervosität
- Innere Unruhe
- Panikattacken, Panikstörungen
- Reizbarkeit
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
Vermeidungsverhalten
- Vermeiden von auslösenden Situationen oder Orten, damit zunehmende soziale Isolation
Soziale Probleme
- Schwierigkeiten Freunde zu finden oder
- Beziehungen aufrecht zu erhalten
Zwangsstörungen
- Waschzwang
- Kontrollzwang
„Angst allgemein ist noch keine Krankheit, sie hilft uns in vielen realen Situationen entsprechend zu reagieren und zu überleben.“
B.K.S. Iyengar
Was sind Angsterkrankungen?
Eine Angsterkrankung ist eine psychische Erkrankung, bei der der Betroffene unter übermäßiger und unangemessener Angst und Sorge leidet, die das tägliche Leben beeinträchtigen können. Die Symptome können physisch und emotional sein und die Betroffenen können Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen, zu schlafen oder sich auf alltägliche Aktivitäten zu konzentrieren.
Es gibt verschiedene Arten von Angsterkrankungen, die sich durch unterschiedliche Symptome und Auslöser auszeichnen. Hier sind einige Beispiele:
- Generalisierte Angststörung (GAD): eine anhaltende und übermäßige Sorge über verschiedene Aspekte des täglichen Lebens, wie Arbeit, Beziehungen oder Gesundheit.
- Soziale Angststörung (SAD): intensive Angst vor sozialen Situationen und der Bewertung durch andere Menschen.
- Panikstörung: plötzliche und wiederkehrende Anfälle von intensiver Angst, die von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel und Atemnot begleitet werden können.
- Spezifische Phobien: übertriebene oder unangemessene Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten, wie Flugangst, Angst vor Spinnen oder Höhenangst.
- Agoraphobie: Angst vor Situationen, in denen eine Flucht schwierig oder peinlich sein könnte, wie zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Menschenmengen.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch Angst empfinden kann und dass nicht jeder, der Angst hat, automatisch eine Angsterkrankung hat. Eine Diagnose sollte immer von einem Fachmann für psychische Gesundheit gestellt werden.
Wie funktioniert Hypnose bei Angst?
Die Hypnose kann bei Angststörungen eine wirksame Therapiemethode sein, da sie dazu beitragen kann, das Unterbewusstsein zu beeinflussen und tief verwurzelte Ängste oder Verhaltensmuster zu verändern. Hypnose wird normalerweise von einem geschulten Therapeuten durchgeführt, der den Patienten in einen tranceähnlichen Zustand versetzt, in dem er oder sie sich tief entspannen und sich auf positive Suggestionen konzentrieren kann.
Während der Hypnose können spezielle Suggestionen gegeben werden, um das Unterbewusstsein des Patienten auf eine positive Art und Weise zu beeinflussen. Dies kann dazu beitragen, negative Gedanken und Überzeugungen, die zur Angst beitragen, zu überwinden und neue, positive Überzeugungen und Verhaltensweisen zu fördern.
Hypnose kann auch dazu beitragen, die Wahrnehmung von Schmerzen und körperlichen Symptomen, die mit Angst verbunden sind, zu reduzieren.
Ein wichtiger Baustein ist auch das Erlernen von Selbsthypnose, um in entsprechenden Situationen vorbereitet zu sein und entspannter reagieren zu können.
Während der Angst-Therapie gebe ich häufig diese Antworten
Klar definierte Ängste lassen sich oft in wenigen Sitzungen mittels ursachenorientierter Hypnose heilen. Generalisierte Angststörungen bedürfen oft einer längeren Therapie, da oft verdrängte, unbewusste Anteile eine Rolle spielen.
Ziel dieser Therapie ist das Annehmen und akzeptieren in all seinen Anteilen und langanhaltende Veränderung zu mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit. Dieser Veränderungsprozess wirkt im übrigen auch lange nach der Hypnose weiter,
So finden Sie heraus, ob Sie gefährdet sind
Ängste und Sorgen kennt jeder. Sie gehören zum menschlichen Dasein dazu. Wenn jedoch ständige Ängste, Sorgen und Ruhelosigkeit das Leben bestimmen, kann es sein, dass eine „Angststörung“ vorliegt.
Mithilfe des Schnelltests (Generalized Anxiety Disorder Screener 7, GAD-7) können Sie eine erste Einschätzung Ihrer momentanen allgemeinen Ängstlichkeit vornehmen.
Bitte beachten Sie: Dieser Online-Test ersetzt keine exakte, fachliche Diagnose. Wenden Sie sich hierzu bitte an Ihren Hausarzt, an einen Facharzt oder Psychotherapeuten.
Wie funktioniert Hypnose bei Anststörungen
Hypnose kann bei Angststörungen als ergänzende Therapiemethode eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und die zugrundeliegenden Ursachen anzugehen. Während der Hypnose wird der Patient in einen tranceähnlichen Zustand versetzt, in dem er sich tief entspannen und auf positive Suggestionen konzentrieren kann. Diese Suggestionen können dazu beitragen, negative Denkmuster und Ängste zu überwinden, neue positive Überzeugungen zu fördern und das Unterbewusstsein positiv zu beeinflussen.
Durch diese Methode können Patienten möglicherweise ihre Angstreaktionen reduzieren und neue Bewältigungsstrategien entwickeln, um mit ihren Ängsten umzugehen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Hypnose nicht für jeden geeignet ist und dass eine qualifizierte und erfahrene Hypnotherapie empfohlen wird, um eine sichere und effektive Behandlung zu gewährleisten. Hypnose sollte auch in Verbindung mit anderen Therapieansätzen, wie zum Beispiel kognitiver Verhaltenstherapie, angewendet werden, um langfristige Ergebnisse zu erzielen.